Karl Donvils Interview mit Herrn Klein, französischer Richter

Herr Klein, richten Sie zum ersten Mal in der Tschechischen Republik?

Nein, ich habe schon oft in der Tschechischen Republik gerichtet. Ich werde noch aus einem anderen Grund dorthin eingeladen, und zwar aufgrund meiner Sprachkenntnisse, denn ich spreche Deutsch (das in diesem Land gesprochen wird). Das ist ein sehr wichtiges Kriterium, und ich spreche auch Französisch und Englisch.


Im Vergleich zu Ihrer Erfahrung mit anderen Ausstellungen, was halten Sie von dieser Veranstaltung?

Die Organisation dieser Großveranstaltung ist perfekt. Wir hatten drei sehr kompetente Sekretärinnen im Ring. Sie sprachen Englisch, so dass wir uns in dieser Sprache verständigen konnten. Sie haben sich als sehr effizient erwiesen. Die Teilnehmer kamen pünktlich in den Ring, um ihre Hunde vorzustellen, während uns die Aussteller in Frankreich oft warten lassen.


Es war somit Disziplin angesagt, hat dies die Sache erleichtert?

Oh ja, sehr, denn um den Zeitplan einhalten zu können, ist es von grundlegender Bedeutung, dass die Leute pünktlich zum Richten kommen.


Welche Rassen haben Sie gerichtet?

Am Donnerstag habe ich alle kleinen Spitze gerichtet, und am Freitag die großen, die mittleren und die japanischen Spitze.


Ist dies Ihr Spezialgebiet?

Ja, genau, ich bin Vorsitzender des französischen und des italienischen Vereins.


Was halten Sie von der Qualität der Hunde im Allgemeinen?

Es ist wie bei uns, es gab Hunde, die wirklich außergewöhnlich waren, und andere, die sehr gewöhnlich waren: ohne bemerkenswerte Fehler, aber einfach gewöhnlich. Was das Vorführen anbelangt kamen mir die Leute hingegen professioneller vor.


Was hätten Sie bei dieser Ausstellung anders gemacht, wenn Sie Mitglied des Organisationskomitees gewesen wären?

Das einzige, was besser hätte sein sollen, ist der Informationsfluss. Bei der Einladung haben mir die Veranstalter angeboten, mein Flugzeugticket zu kaufen und es mir zu schicken. Da ich weit von Paris entfernt wohne, hätte ich jedoch mein Flugticket lieber selbst gekauft, denn wir haben einen anderen Flughafen in zwei Fahrstunden Entfernung von meinem Wohnort. Außerdem wusste ich nicht, dass das Flugzeug nicht in Brünn landete, wodurch mir ein paar Schwierigkeiten entstanden.


Was könnte sich bei französischen Ausstellungen im Vergleich zu dieser Ausstellung hier in Brünn ändern?

Wenn es in Frankreich etwas zu ändern gäbe, dann wäre es die Disziplin der Aussteller. Man ruft sie auf, sie kommen zu spät in den Ring, und dann beschweren sie sich, dass ihre Hunde nicht gerichtet wurden! Was das Vorführen anbelangt, sind die Leute hier professioneller, und insgesamt sehr höflich und gut erzogen.


Welches Element hat Sie bei dieser Ausstellung am stärksten positiv beeindruckt?

Mir hat der Ehrenring gut gefallen, die Ankunft der Hunde war fantastisch, genau wie die Art, die Gruppen durchzuziehen. Das Richten ging schnell über die Bühne, und die Finales im Ehrenring haben nicht stundenlang gedauert, was sehr wichtig ist. Dieser Ehrenring war wirklich sehr schön. Außerdem fand ich, dass unter den Kollegen eine sehr gute Stimmung herrschte, obwohl sich manche davon nicht kannten.


Vielen Dank für dieses Gespräch, Herr Klein.


K.Donvil